Pressemitteilung über UFLOAT – Mittelbayerische

Josef Reindl und sein Weggefährte Hans Peter Binder sind am Mittwochvormittag vom Yachthafen Kapfelberg mit ihrem Motor-Floß in Richtung Schwarzes Meer gestartet. Ein Etappenziel für den ersten Tag auf der Donau hat sich das Rentner-Duo nicht gesteckt. Man wolle sehen, wie weit man komme, so Reindl. „Das zweite Ziel ist Deggendorf. Da werden wir am Schiffshafen einlaufen und übernachten. Und dann nach Passau. Da werden wir auch im Hafen übernachten. Und dann schaun wir weiter“, sagt der 65-Jährige.

Die nächsten Wochen werden Reindl und sein 67-jähriger Weggefährte Binder gemeinsam auf kleinstem Raum verbringen. Die Kabine auf dem Floß ist mit allem Nötigen ausgestattet. Es gibt einen Kühlschrank, eine Kochzeile und ein Stockbett. Aber viel Privatsphäre wird es für die beiden Rentner, die sich erst vor rund zwei Wochen kennengelernt haben, nicht geben. Trotzdem ist Binder zuversichtlich, dass er sich mit Reindl vertragen wird: „Ich sehe da kein Problem. Die Chemie passt, wir ergänzen uns. Es kann nicht besser sein.“ Das Floß bietet außer zwei Liegestühlen auf dem Dach keinen Komfort. Das stört Binder auch nicht, schließlich habe man keine „Luxuskreuzfahrt“ geplant. Gelegenheiten zum Duschen und Wäsche waschen gebe es in jedem Hafen. Ansonsten sei auch immer die „Katzenwäsche“ beim Sprung in die Donau möglich.

Rentner sind auf Umwelt-Mission

Für Reindl ist die Fahrt zum schwarzen Meer die Erfüllung eines Jugendtraums. Aber weil der Abenteuer-Trip schon im Vorfeld einiges Aufsehen erregt hat, hat er auch eine Naturschutz-Mission mit auf den Weg bekommen: Eine „fast imaginäre“ Flaschenpost, in der Kinder von der Herzog Albrecht Schule in Siegenburg Botschaften gegen Gewässerverschmutzung aufgeschrieben haben. Mit der Flaschenpost wollen die Kinder auf Wasserverschmutzung aufmerksam machen. Auf dem Zettel in der Flasche haben sie Forderungen zusammengetragen, etwa dass man keinen Müll oder Zigarettenkippen wegwerfen soll, weil dadurch Fische sterben. Reindl findet die Botschaft der Kinder wichtig: „Schon eine Zigarettenkippe in die Donau zu werfen, kann ein kleines Entchen das Leben kosten, weil es das frisst und dann geht es dran ein.“

Die Rentner möchten mit ihrer Fahrt auch ein Zeichen für Umweltschutz setzen. So werde das Floß zu rund 70 Prozentmit Strom aus Solarzellen auf dem Dach angetrieben, erklärt Binder.

“Es ist wie in einem Hollywood-Film“

Für die erste Etappe hatten die Rentner einen dritten Passagier an Bord: Frank Kuks von der Firma Ufloat aus Lettland hat Reindl die Schwimmkörper für das Floß geschenkt. Die Jungfernfahrt wollte er unbedingt miterleben. Als die Rentner die Leinen lösen, ist Kuks überwältigt: „Ein wunderschöner Tag im Spätfrühling. Diese zwei Fremden, die sich über Medienberichte gefunden haben. Es ist wie in einem Hollywood-Film der 50er-Jahre.“

 

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